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Coesfelder Kreisblatt

BESTANDHALTENDE INSTITUTION

Institut für Zeitungsforschung

BESCHREIBUNG VERFASST VON

Norbert Damberg M.A. (2024), Stadtarchiv Coesfeld

Geschichte und Entwicklung

Die Familie Wittneven, die seit Mitte des 18. Jahrhunderts die städtische Druckerei gepachtet hatte, kaufte 1828 die Buchstabensätze für 250 Thaler auf, um die Druckwerke eigenverantwortlich herauszugeben. 1834 gründete Wittneven den Verlag „Heimatblatt für die Kreise Coesfeld, Borken und Ahaus“. (Allgemeine Zeitung, Jubiläumsausgabe vom 24.08.1924, S. 18)

In dem Verlag erschienen dann:

  1. „Wochenblatt der Kreise Coesfeld, Borken, Ahaus, Coesfeld“ seit dem 05.07.1834.
    Schon in der Eröffnungsausgabe 1834 wehrte sich der Gymnasialdirektor Bernhard Sökeland mit einem Artikel gegen die öffentliche Vermutung, er sei der zuständige Zensurbeauftragte, der vom Landrat für die Zeitung eingesetzt worden sei.
  2. „Wochenblatt der Kreise Coesfeld und Ahaus“ seit dem 22.05.1841 als Nachfolger von 1).
  3. „Coesfeld-Ahauser Kreisblatt“ seit dem 03.05.1848 als Nachfolger von 2)
    Dazu erfolgte vom Redakteur folgende Mitteilung: „Das bisher von mir herausgegebene Wochenblatt der Kreise Coesfeld und Ahaus ist von heute an aufgehoben, und erscheint dagegen das gegenwärtige Blatt in unveränderter Tendenz, jedoch wöchentlich zweimal, Mittwochs und Samstags. Der Preis bleibt der selbe.(…)“ (03.05.1848)
  4. „Coesfelder Kreisblatt“. Es erschien ab 03.01.1849 und war Nachfolger von 3)
  5. „Kreisblatt für die Kreise Coesfeld, Ahaus und Lüdinghausen. Allgemeiner öffentlicher und amtlicher Anzeiger. Organ für Handel, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft“.
    Es erschien ab 1876 und war Nachfolger von 4)

Die Redaktion, der Druck und Verlag erfolgten durch Bernhard Wittneven in Coesfeld. Ab Nr. 26/1876 von Bernhard Wittneven Vater; ab Nr. 58/1876 Druck und Verlag von H. Wittneven & von der Lohe zweimal wöchentlich mittwochs und samstags. Der mehrfache Wechsel zeigt, dass die Eigentumsverhältnisse zu diesem Zeitpunkt ins Schwanken gerieten. Hintergrund dafür war, dass der Landrat als Zensurbehörde der Witwe von Bernhard Wittneven Vater die Erlaubnis zur alleinigen Führung des Zeitungsverlages versagte. Wilhelm Riese, ein Sohn aus dem in Coesfeld ebenfalls existierenden Verlags- und Druckhaus Riese, übernahm nach einer kurzen Auseinandersetzung zwischen der Witwe Wittneven und der beim Landrat für das Druckgewerbe angesiedelten Aufsichtsbehörde die Druckerei und den Verlag der Zeitung als Geschäftsführer. Der Landrat hatte von der Witwe Bernhard Wittneven einen Befähigungsnachweis zum Führen der Druckerei verlangt, den diese nicht erbringen konnte. Daraufhin bemühte sie sich unter Androhung der Schließung einen entsprechenden Mann zu finden. Der Landrat lehnte zumindest einmal den Kandidaten ab, der zweiten Coesfelder Lösung mit Riese als Geschäftsführer versagte er die Zustimmung jedoch nicht. Allerdings hatte diese Lösung nur kurze Zeit Bestand. 1881 wurde die Druckerei samt Zeitungsverlag von der Familie Otten aufgekauft. Otten benannte die Zeitung in „Allgemeine Zeitung. Coesfelder Kreisblatt, Anzeiger für Coesfeld und Ahaus“.

Nachfolger

Allgemeine Zeitung für die Kreise Coesfeld und Ahaus

Literatur und Quellen

  • „Allgemeine Zeitung für die Kreise Ahaus und Coesfeld“, Jubiläumsausgaben aus den Jahren 1924 (90 Jahre), 1934 (100 Jahre), 1959 (125 Jahre) im Stadtarchiv Coesfeld.
  • Grosskopff, Rudolf: Die Zeitungsverlagsgesellschaft Nordwestdeutschland GmbH 1922-1940, Dortmund 1963.